Nur jeder zehnte europäische Mittelständler dekarbonisiert bisher strukturiert

  • Argos Wityu und Boston Consulting Group (BCG) veröffentlichen die erste Ausgabe eines neuen Barometers zur Messung des Fortschritts der Dekarbonisierung europäischer KMU.
  • Nur elf Prozent der befragten Unternehmen haben einen strukturierten Ansatz für ihre Dekarbonisierung (inkl. Emissionsmessung, Fahrplan für die Transformation und Investitionen).
  • 84 Prozent der KMU erkennen die Dringlichkeit der Dekarbonisierung. Mehr als zwei Drittel von ihnen begreifen sie als Chance.
  • Der Mittelstand ist mit Blick auf Finanzierung, komplexe Regulatorik und Expertise auf Unterstützung angewiesen.

Kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) leisten nicht nur einen großen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Sie sind auch für einen signifikanten Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Laut der Europäischen Kommission liegt ihr Anteil an den europäischen Emissionen bei bis zu zwei Dritteln. Doch derzeit ist der Mittelstand noch weit davon entfernt, die bereits verabschiedete europäische Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) zu erfüllen. Diese verlangt von Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und über 40 Millionen Euro Umsatz, ab dem 1. Januar 2026 jährlich ihre Auswirkungen auf das Klima, einschließlich ihrer Scope-3-Emissionen, offenzulegen. 

Ist sich der Mittelstand vollständig über das Ausmaß der erforderlichen Transformation bewusst? Arbeiten KMU aktiv an der Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten? Welche Hürden müssen sie überwinden, und welche Chancen bietet die Dekarbonisierung? Antworten auf diese wichtigen Fragen will das Barometer von Argos Wityu und BCG liefern, das den Fortschritt der Dekarbonisierung europäischer KMU misst. Die erste Ausgabe wurde jetzt vorgestellt.

Für die Studie wurden im Juli 2023 insgesamt 700 Manager von Mittelständlern in sechs europäischen Ländern (Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien, Niederlande und Luxemburg) befragt.

Großes Bewusstsein für Dringlichkeit und Chancen

Beachtliche 84 Prozent der befragten KMU erachten die Verringerung der Treibhausgasemissionen für „wichtig” oder „entscheidend”. Das Marktsegment erkennt die Dringlichkeit. Von diesen 84 Prozent begreifen 71 Prozent die Dekarbonisierung als Chance. Sie versprechen sich davon Vorteile wie eine verbesserte Rentabilität und den Zugang zu neuen Märkten und dadurch einen sofortigen oder langfristigen Wettbewerbsvorteil. 

„Keine Frage – für Mittelständler aus allen Sektoren kann die Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen große Chancen bieten. Das erkennen auch viele Investoren und sind bereit, mittelständische Unternehmen bei der Klimawende zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, nachhaltige Marktführer zu werden“, erklärt Fabian Söffge, Partner bei Argos Wityu.

Oft noch unstrukturiert und opportunistisch

35 Prozent der befragten KMU geben zwar an, bereits stark in die Dekarbonisierung investiert zu haben. Aber nur 11 Prozent, also etwa jedes zehnte der befragten Unternehmen, haben einen strukturierten Ansatz, der die Messung der Treibhausgasemissionen, einen Fahrplan für die Transformation und den Einsatz von Investitionen umfasst.

„Mittelständische Unternehmen stehen am Anfang ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Ihre Investitionen werden noch voranging von Regulierung, Energiepreisen und Kundenbedarf getrieben. Der Weg zu einem strukturierten und umfassenden Ansatz liegt noch vor ihnen. KMU sollten unbedingt mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen“, sagt Fabien Hassan, Principal bei BCG.

Unterschiede je nach Eigentumsverhältnissen und Sektor

Geographisch fallen in den untersuchten Ländern keine großen Unterschiede auf. Dafür lassen sich unterschiedliche Dynamiken je nach Eigentumsform und Sektor erkennen. 62 Prozent der börsennotierten Unternehmen geben an, „stark investiert” zu haben, verglichen mit nur 35 Prozent der Unternehmen in Privatbesitz. Erhebliche Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Branchen: 51 Prozent der Unternehmen in der Transport- und Logistikbranche haben den Antworten zufolge „stark investiert“, im Gegensatz zu nur 24 Prozent der Unternehmen in der Hochtemperaturindustrie (z. B. Metall, Glas, Keramik usw.).

Optimistisch trotz Herausforderungen

Trotz der Herausforderungen bleiben europäische KMU optimistisch, die gesetzten Ziele für 2030 zu erreichen: 70 Prozent halten sie für erreichbar. Sie benötigen jedoch Unterstützung, um die drei größten Hindernisse auf dem Weg zu überwinden: fehlende finanzielle Mittel, komplexe Regulatorik und einen Mangel an benötigter Expertise.

„Mittelständische Unternehmen haben oft nicht dieselben Möglichkeiten wie Großunternehmen, etwa die benötigte Expertise für die Umsetzung ambitionierter Pläne zur Dekarbonisierung einzukaufen oder intern aufzubauen. Wir müssen ihnen helfen, ihren Optimismus in strukturierte Investitionen zu verwandeln. Es ist entscheidend, dass sich alle Beteiligten engagieren – Regulierer, Geschäftspartner, Investoren, Regierungen und Lösungsanbieter – um den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstands gerecht zu werden“, sagt Benjamin Entraygues, Managing Director und Senior Partner bei BCG.

„Mittelständler benötigen für ihre erfolgreiche ökologische Transformation starke Unterstützung, spezialisierte Experten und finanzielle Mittel. Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die jetzt als die ersten tiefgreifende Veränderungen in Richtung Dekarbonisierung einleiten, dauerhaft mit einem Wettbewerbsvorteil davon profitieren werden”, sagt Louis Godron, Managing Partner at Argos Wityu.

Die neue Studie beleuchtet die Entwicklung der Bemühungen europäischer KMU für ihre Dekarbonisierung und unterstreicht die zentrale Rolle, die sie für die Bewältigung des Klimawandels spielen.  Argos Wityu und BCG planen, die Trends weiter zu beobachten und KMU auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu unterstützen.

Detaillierte Informationen finden sich in der vollständigen Studie. 

Argos Wityu

Sara Günnewig
sg@sguennewig.de
+49 (0)178 854 9636

BCG

Julian Bird
bird.julian@bcg.com    
+49 (0) 1516 8951371

Über Argos Wityu / argos.wityu.fund
Ein Unternehmen, zwei Strategien. Argos Wityu ist eine unabhängige europäische Private-Equity-Gruppe mit Büros in Amsterdam, Brüssel, Frankfurt, Genf, Luxemburg, Mailand und Paris. Argos unterstützt Mittelständler bei ihrem Wachstum. Seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren wurden bisher mehr als 90 Unternehmen begleitet. Argos Wityu verwaltet derzeit ein Vermögen von 1,7 Mrd. Euro, geht Mehrheitsbeteiligungen ein und investiert i.d.R. zwischen € 10 Mio. und € 100 Mio. Eigenkapital in eine seiner beiden Strategien:

– Der Midmarket-Fonds ermöglicht Unternehmen schnelleres Wachstum durch neues Kapital;
– Der Climate-Action-Fonds entwickelt durch Maßnahmen zur Dekarbonisierung nachhaltige europäische Marktführer.

Über BCG  / www.bcg.com
Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.

Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Managementberatung mit Expertise in Technologie, Digital and Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorn bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern erwirtschaftete weltweit mit 30.000 Mitarbeiter:innen im Jahr 2022 einen Umsatz von 11,7 Milliarden US-Dollar.

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