Argos Index® 1. Quartal 2023

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Kernaussagen




Der Argos Index® ging weiter leicht zurück, auf 9,7x EBITDA

Der Argos Index® fiel im ersten Quartal 2023 etwas weiter, um 2 % auf 9,7x EBITDA. Das ist nur ein sehr leichter Rückgang; der Index erreicht damit aber den niedrigsten Stand seit dem ersten Halbjahr 2020. Sowohl Private-Equity-Fonds als auch strategische Käufer zahlten leicht niedrigere Preise als zuvor.

Die M&A-Aktivität im Mittelstand setzte den Abwärtstrend fort. Sie fiel um 9 % nach Wert auf den niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 2020, getrieben vom oberen Mittelstandssegment und im Einklang mit dem globalen M&A-Markt.

Das makroökonomische Umfeld verschlechterte sich weiter: zunehmende geopolitische Spannungen, anhaltende Inflation und steigende Zinsen(1), Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und Volatilität auf den Aktienmärkten. Im zweiten Halbjahr 2022 zeigten sich bereits Auswirkungen auf die M&A-Aktivität, aber weniger auf die Übernahmepreise. Der Marktzyklus rückt in eine neue Phase, aber bis zur Umkehr des Marktmomentums und einer Verringerung der Kluft zwischen den Preiserwartungen der Verkäufer und der Käufer kann es noch ein wenig dauern.

Wie oft in Krisenzeiten polarisiert sich der Markt auch stärker. Die Divergenz zwischen dem oberen und dem unteren Mittelstandssegment ist immer noch auf einem Rekordniveau von 5,0x EBITDA. 38 % der Transaktionen in diesem Quartal wiesen Multiples von weniger als 7x oder mehr als 15x EBITDA auf. Am oberen Ende des Marktes konzentrierte sich das Transaktionsgeschehen auf eine geringere Anzahl von Qualitätsobjekten mit starker Preissetzungsmacht, vor allem in den Sektoren Technologie und Pharmazie.

(1) Die EZB hat die Zinsen im ersten Quartal zweimal um 50 Basispunkte angehoben und den Leitzins auf 3 % erhöht.

Argos Index® Mid-market
Median EV/EBITDA-Multiples auf Sechsmonatsbasis (rollierend)
Quelle: Argos Index® mid-market / Epsilon Research




Sowohl die von Private-Equity-Fonds als auch von strategischen Käufern gezahlten Preise sind weiter leicht gefallen.

Die von Private-Equity-Fonds gezahlten Multiples sanken um nur 1 % auf 10,4x EBITDA; im Vergleich zum vierten Quartal 2022 ein nur sehr leichter Rückgang. Die Aktivität der Fonds ging allerdings nach Anzahl um 9 % und nach Wert um 23 % zurück. Die Preise sinken langsam, da die Zinssätze weiter steigen. Dadurch steigen die Kredit- und Refinanzierungskosten, was zu einem geringeren Fremdkapitalanteil führt, aber auch eine größere Selektivität bei den erworbenen Assets mit sich bringt.

Das Fundraising im europäischen Private-Equity-Sektor zog im ersten Quartal an und erreichte 26,4 Mrd. EUR. Das deutet auf ein besseres Fundraisingjahr als 2022 hin (1). Trotz der schwierigen LBO-Finanzierungsbedingungen besteht offenbar Vertrauen in die privaten Märkte und die Preise. Es wird mehr Geld für Qualitätsinvestitionen zur Verfügung gestellt.

Die von strategischen Käufern gezahlten Multiples sanken um 6 % auf 9,2x EBITDA. Der Rückgang ist etwas schneller, aber die Preise waren von der Volatilität der Aktienmärkte im Jahr 2022 nicht so stark betroffen (2). Die geringere Volatilität privater Unternehmen in Krisenzeiten bestätigt, dass sie eine längerfristige Perspektive auf die Wirtschaft einnehmen können. Und große Unternehmen können den Marktabschwung nutzen, um attraktive Wachstumsmöglichkeiten zu finden.

(1) Quelle: PitchBook Q1 2023 European PE Breakdown
(2) Der EURO STOXX® TMI Small stieg in Q1 um 8 % und lag nur 6 % unter seinem Level von Q1 2022

Unternehmensbewertung / EBITDA im Zeitverlauf
Quelle: Argos Index® Mid-market / Epsilon Research




Gestiegener Anteil an Transaktionen mit Multiples unter 7x und über 15x EBITDA

Bei 20 % der Transaktionen im ersten Quartal 2023 wurden Multiples von mehr als 15x EBITDA gezahlt, ein höherer Anteil als in allen Quartalen des Jahres 2022. Die meisten dieser Deals fanden im Technologie- oder Pharmasektor statt. Der Anteil Transaktionen mit Multiples unter 7x EBITDA lag bei 18 % – und damit in etwa auf selber Höhe wie im vierten Quartal 2022.

Anteil der Transaktionen mit Multiples >15x EBITDA des Argos Index®
Quelle: Argos Index® Mid-market / Epsilon Research

Anteil der Transaktionen mit Multiples <7x EBITDA und >15x EBITDA des Argos Index®
Quelle: Argos Index® Mid-market / Epsilon Research




M&A-Aktivität im Mittelstand sinkt auf niedgristen Stand seit Q2 2020

De M&A-Aktivität in der Eurozone ist nach Wert im ersten Quartal 2023 um 9 % gefallen. Zusammen mit dem starken Rückgang um 57 % im vierten Quartal 2022 erreicht sie so den niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 2020, dem Höhepunkt der Coronakrise. Sowohl im unteren als auch im oberen Mittelstandssegment ging die Aktivität zurück, der Großteil des Rückgangs nach Wert kommt aber aus dem oberen Segment (veröffentlichter Wert nur noch ein Drittel vom Wert im dritten Quartal 2022).

Dieser steile Rückgang steht im Einklang mit dem europäischen Gesamt-M&A-Markt. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ist dieser im ersten Quartal 2023 um 63 % gefallen (1). Das bestätigt, dass der M&A-Zyklus in eine neue Phase rückt, angesichts des sich weiter verschlechternden makroökonomischen Umfelds. Die EZB hebt die Zinssätze weiter an, die Inflation erreicht ein Rekordniveau, und Sorgen um die Wirtschaft und eine Rezession nehmen zu, während der Ukrainekrieg die Unsicherheit auf dem Kontinent weiter schürt.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 fiel die Anzahl der Transaktionen im ersten Quartal 2023 um 13 %, getrieben von einem Rückgang um 15 % im oberen Mittelstandssegment (Deals zwischen 150 und 500 Mio. €). Der Stand entsprach aber dem Gesamtniveau der Jahre 2021/2022, vor allem aufgrund der kleineren Transaktionen, die sich weiterhin widerstandsfähiger zeigen.

(1) Quelle: Refinitiv, in der FT, 01.05.2023

Anzahl und Wert der Aktivität im Mid-Market-Segment in der Eurozone (15-500 Mio. Euro)
Quelle: Epsilon Research / MarketIQ

Wie bereits im vierten Quartal 2022 waren Private-Equity-Fonds auch im ersten Quartal 2023 weniger aktiv als strategische Käufer. Ihr Anteil(1) an der M&A-Aktivität im Mittelstand liegt noch immer unter 15 %, in Vergleich zu 20 % und mehr im Jahr 2021.

(1) Das beinhaltet keine Build-Ups

Anteil LBOs an europäischer Mittelstands-M&A-Aktivität
Quelle: Epsilon Research / MarketIQ

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